Aquatische Körperarbeit

Die um 1980 begründete Aquatische Körperarbeit verbindet die natürliche Wirkung des warmen Wassers auf Körper, Geist und Gefühle mit sanfter therapeutischer Berührung und Bewegung. Ihre Wurzeln liegen in traditionellen östlichen Behandlungsformen wie dem Zen-Shiatsu. Sie ist geprägt durch ein westliches Gesundheitsverständnis.
In der Aquatischen Körperarbeit werden KlientInnen in ca. 35° C warmem, ungefähr brusthohem Wasser behandelt. In einem Vorgespräch, an Land oder im Wasser geführt, werden die Beschwerden sowie das Anliegen der KlientIn thematisiert und ein umfassender Befund unter Einbezug ihrer Ressourcen aufgenommen. Im Rahmen einer Einstimmung wird die KlientIn auf die Therapie im Element Wasser vorbereitet und auf spezifische Besonderheiten der Behandlung wie die Veränderung des Auftriebs und dessen Wirkung auf Bewegungen des Brustkorbes während der Atmung aufmerksam gemacht. Die KomplementärTherapeutIn ist darum bemüht, dass sich die KlientIn im Element Wasser sicher fühlt und ermutigt sie, ihre Wahrnehmungen zu äussern.
Das warme Wasser wirkt in der Regel spannungsreduzierend und entspannungsfördernd auf KlientInnen. Die TherapeutIn lagert die KlientIn auf ihren Armen und führt dabei langsame wiegende, wellen- und spiralförmige Bewegungen aus. Die Aufmerksamkeit der KlientIn wird auf ihr Inneres gelenkt. Oft entsteht durch den Wegfall von Aussenreizen im Wechsel von Bewegung und Stille ein Eindruck des Schwebens, von Schwerelosigkeit und tiefer Entspannung. Aquatische Körperarbeit kann KlientInnen so mit ihren tiefsten Ressourcen wie der Erfahrung von Loslassen, innerer Ruhe, Geborgenheit, Verbundenheit und Urvertrauen in Kontakt bringen.